Öffentliches Schreiben bezüglich der Absage des Festivals New Adits 2015 und zur Lage künstlerischer Tätigkeiten in Kärnten
Durch die drastischen Kürzungen des Land Kärntens im Bereich Förderung künstlerischer Tätigkeiten im Raum Kärnten muss der Verein Flechtwerk hiermit leider die Absage des Festivals „New Adits 2015“ in Klagenfurt verlautbaren. Der Verein Flechtwerk organisiert seit dem Jahr 2010 in Klagenfurt im raj das Festival New Adits, welches sich der Förderung zeitgenössischer Musik verschrieben hat. Warum? Es war den Organisatoren, alle aus Kärnten stammend und im Umfeld zeitgenössischer Musik international tätig und damit österreichische Vertreter dieses Genres im internationalen Kontext, ein Bedürfnis die Präsenz diese nun mehr als 100 Jahre alten Kunstform zu fördern. Es gibt wenige Vertreter, die in diesem Bereich in Kärnten tätig sind, dennoch ist diese Kunstform in Klagenfurt zur Zeit nach wie vor unterbesetzt. Jungen Leuten und in Klagenfurt, Kärnten und im Dreiländereck ansässigen Interessierten sollte daher die Möglichkeit geboten werden, diese Kunstform zu konsumieren und dadurch ein Verbleiben derselben in Kärnten sicherzustellen. Die derzeitige politische und wirtschaftliche Situation erlaubt keine grosse Unterstützung, dessen ist sich der Verein bewusst, doch im Vergleich zu allen anderen unterstützenden Massnahmen ist der Aufwand, den die freie Szene benötigt, und dadurch ihr Überleben gesichert werden kann, sehr gering. Gerade eine Angebotsvielfalt ist auch ein wirtschaftlicher Faktor für die Region und langfristig betrachtet ein großer Mehrwert für Kärnten. Es werden gerne internationale Vergleiche herangezogen um politische Entscheidungen zu untermauern. Gerade deshalb ist die internationale, evolutionäre Entwicklung herauszustreichen: Wo sich Künstler ansässig machen, entwickelt sich ein reges wirtschaftliches Leben, und ist oft ein Faktor für weiterer Investitionen, neben der Ausschüttung öffentlicher Gelder. Deshalb ist eine Streichung der Fördermittel in diesem Bereich nicht nachvollziehbar und auch wirtschaftlich kontraproduktiv. Ein Beispiel ist Japan, wo die Verstädterung eine verheerende Entwicklung für den ländlichen Bereich brachte. Daher sind die jüngsten Bestrebungen der öffentlichen Hand, künstlerische Tätigkeiten und den Aufbau künstlerischer Projekte im ländlichen Raum verstärkt zu fördern. Und dieser Zugang trägt bereits Früchte, da junge Leute vermehrt in den ländlichen Raum zurück kehren. Wenn man sich solcher Wege der langfristigen Entwicklung verwehrt, ist eine weitere strukturelle Talfahrt und die damit verknüpften Einbußen, sowie gesellschaftliche Konsequenzen vorprogrammiert. Alle an der Festivalorganisation Beteiligten arbeiten bereits ehrenamtlich und haben in den letzten 5 Jahren etwas aufgebaut. Jeder an Kunst Interessierte, jeder(e) KulturarbeiterIn und jeder politisch Verantwortliche weiß, dass hier im Vergleich zu anderen Projekten über Minimalausgaben gesprochen wird. Es ist keine Bitte, sondern ein Wunsch für Kärnten Gelder für den Kunstbereich nicht zu verringern, bzw. zu streichen. Und an dieser Stelle sei klargestellt, dass ohne weitere Unterstützungen eine Fortsetzung des Festivals nicht möglich ist. Der Verein Flechtwerk |